Jeder musste letztes Jahr seine eigene Strategie entwickelt um mit dem Wassermangel im Garten umzugehen. Deshalb wollen wir euch einige Möglichkeiten vorstellen um effektiv mit dem wertvollen Nass zu gärtnern.
Ollas - gesprochen „Oja“ heißt nichts anderes als „Topf“ gemeint ist ein „Tontopf“!
Schon seit Jahrtausend werden in heißen Ländern „Ollas“ verwendet, sie bestehen aus porösem Ton und werden in der Erde vergraben, nur die Öffnung zum Befüllen schaut noch heraus. Der Ton ist wasserdurchlässig und gibt das Wasser langsam an die Pflanzen und die Erde ab, auch verdunstet kaum Wasser, ein zusätzliches Mulchen hilft die Erde bzw. Pflanzen länger feucht zu halten, es spart uns ein tägliches Gießen. Hier nochmals das Prinzip von „Ollas“ kurz zusammengefasst:
1. Ein großes Loch zwischen den Gemüsepflanzen ausheben.
2. Die Olla einsetzen, der Gefäßhals sollte 3-4 cm herausschauen. Rund um die Olla muss die Erde
gut verteilen werden, es darf kein Hohlraum entstehen.
3. Die Olla mit Wasser befüllen und den Hals mit einem Tonscherben verschließen.
4. Die Pflanzenwurzel wachsen Richtung Olla.
Ollas eigenen sich vor allem für Hochbeete, meist langt eine große Olla um ein ganzes Hochbeet zu
bewässern. Ollas ziehen keine Schnecken an. Tipp: „Vor dem Pflanzen, die Olla eingraben und die
Pflanzen um die Olla setzen.“ Leider sind Olla nicht frostsicher und müssen jedes Jahr neu vergraben
werden. Ollas können ganz leicht selbst gebaut werden. Man benötigt zwei gleichgroße Tontöpfe,
einem Stein bzw. Fliese zum Verschließen des unteren Lochs. Zum Verkleben kann man Silikon,
Schnellzement oder Bienenwachs verwenden. Vor dem Eingraben muss die selbstgebaute Olla gut
gewässert werden. Zum Abdecken kann einen Blumentopf Untersetzer benutzt werden. Und so
geht`s:
1. ein Abflussloch mit Stein oder Fliese verkleben
2. die oberen Ränder des Tontopfes mit Klebstoff bestreichen und übereinander stülpen.
3. Nachdem Trocknen, die selbstgebaute Olla gut wässern.
Low Water Gemüse / Salat
Hier stelle ich Euch Gemüse- und Salatpflanzen vor, die mit wenig Wasser auskommen und noch zusätzliche Tipps wie man den Wasserbedarf von Pflanzen senken kann.
Grundsächlich benötigen tiefwurzelnde, robuste Gemüsearten weniger Wasser und sind die bessere Wahl bei Hitze und Trockenheit, da sie sich aus tieferen Bodenschichten mit ausreichend Feuchte versorgen können.
Buschbohnen, Sorte „Sagnigno 2“
Erbsen (benötigen bis zur Blüte ausreichend Wasser) Mark- und Schalenerbsen kommen mit wenig
Wasser zurecht.
Rettich - Pastinake, alte Sorte „Aromata“
Rote Bete, Sorte „Bernstein“, es reichen Sommerliche Regengüsse aus.
Mais, besser „Popcornmais“, benötigt bei der Keimung und als Jungpflanze Wasser, danach reicht
Regen aus.
Erdmandeln vertragen Hitze und Trockenheit gut.
Linsen gehören zu den anspruchslosen Gemüsearten und gedeihen gut auf trockenen und warmen
Böden.
Kichererbsen sind besonders trockenheits- und hitzeresistent, nur bei Dürrezeiten, während der
Blüte wässern.
Mungobohne, siehe Linsen. (Saatgut für Linsen, Kichererbsen und Mungobohnen aus Sprossensaat
oder getrockneten, ungerösteten Hülsenfrüchten gewinnen).
Topinambur - Spargel
Winterheckenzwiebeln „Cosmao“ - Zwiebel - Knoblauch
Ewiger Kohl – Braunkohl / Grünkohl „Altmärkter Braunkohl“
Silene - Haferwurzel „Sandwich Island“
Tomatillos (physalis philadelphica) aus Südamerika (säuerlicher, würziger Geschmack) „Purple de
Milpa“ (lila) „Toma Verde“ (grün) „Flachland“ (gelb) und „Zuni“ rot.
Salate:
Winterportulak - Asia Salat – Rucola - Feldsalat
Allgemeine Tipps:
Säen statt pflanzen, die Saat bildet tiefere Wurzeln und ist während Trockenheit unempfindlicher.
Mulchen, schützt vor dem Austrocknen. (siehe Kleeblatt 15)
Boden immer wieder lockern, damit die Feuchtigkeit aufgenommen werden kann.
Kleinfruchtige Tomaten und kleine Auberginen benötigen ebenfalls weniger Wasser.
Zucchini und Kürbisse profitieren von einer Olla